Karate1 Premier League – Matosinhos 2022

22.-24. April 2022, Matosinhos (Portugal) – Fünfte Plätze – wie schon beim Premier League-Auftakt in Fujairah (VAE) erreichten Alisa Buchinger und Robin Rettenbacher. Wobei der Tennengauer zufrieden war, die Salzburgerin jedoch haderte. „Sehr schade, ich bin enttäuscht. Wieder einmal Fünfte. Ich hoffe, dass das Glück zurückkommt und ich endlich meine Medaille in der Hand halten kann“, sagte die 29-Jährige nach dem 0:2 gegen ihre Erzrivalin Elena Quirici.

Die Schweizerin war zur Mitte des 68 kg-Kampfes in Führung gegangen, Buchinger erzielte 24 Sekunden vor Schluss den vermeintlichen Ausgleich, aber die Video-Referees erkannten den Treffer nicht an. So schaltete Alisa auf Angriff und die Ex-Europameisterin erhöhte 17 Sekunden vor Schluss zum 0:2-Endstand. „Beide liefern sich seit Jahren ein abwechselndes Gefecht, wobei Quirici sehr defensiv kämpft. Nach deren Führung musste Alisa angreifen, leider wurde meinem Videoeinspruch nicht stattgegeben. Man merkte ihr auch – vor allem beim 0:1 im Viertelfinale gegen die Italienerin Silvia Semeraro – an, dass sie nach ihrer Verletzungs­pause noch nicht auf ihrem Top-Niveau war. Bis zur EM hat sie nun Zeit zu regenerieren und beim einwöchigen Camp auf Gran Canaria die Batterien voll aufzuladen.“

2022 04 23 Robin Rettenbacher PL Matosinhos by Martin Kremser

Mit drei eindrucksvollen Erfolgen raste Robin Rettenbacher in seiner neuen Gewichtsklasse +84 kg durch die Gruppenphase: Dann aber riss der Faden, folgte im Viertelfinale ein 0:4 gegen die Nr. 10 der Welt, Rob Timmermans (Curacao). Im kleinen Finale gegen den deutlich größeren Belgier Luca Costa fehlte es im ebenso an Reichweite: Binnen vier Sekunden kassierte der Tennengauer Mitte des Kampfes zwei Treffer zum 0:4, dank eines erfolgreichen Video-Reviews von Bundestrainer Eppenschwandtner keimte kurz Hoffnung auf. Durch die gelungene Wurftechnik kam Robin 62 Sekundne vor Schluss auf 3:6 heran, aber der Belgier blieb überlegen, gewann am Ende 10:3 und holte nach Platz drei in Kairo 2021 seine zweite Bronze-Medaille. „Der starke Riese, war einfach körperlich überlegen. Pokorny und die Rettenbacher-Zwillinge brauchen noch Zeit, um sich an die neuen Gewichtsklassen anzupassen. Unser Team hat sich gut geschlagen, zum zweiten Mal zwei fünfte Plätze gelandet. Wir sind gut drauf und haben ein starkes Team für die EM in Gaziantep“, bilanzierte Eppenschwandtner.

Zwei Siege und eine Niederlage in der Gruppenphase waren für Zwillingsbruder Luca Retten­bacher (-84 kg) zu wenig, um ins Viertelfinale einzuziehen. Der Salzburger verpasste den Aufstieg bei seinem Premier League Debüt in dieser Klasse nur aufgrund des Punkte­verhältnisses, verlor zunächst gegen den Italiener Matteo Fiore mit 0:2, dann schlug er den Marokkaner Mehdi Sriti mit 3:2 und Jimmy Haag (Swe) mit 4:1.

Die Rechnung mit „mehreren Unbekannten“ ging für Stefan Pokorny nur teilweise auf: Der Salzburger startete mit einem starken 1:0 gegen Lokalmatador Tiago Almeida in sein Premier League Debüt in der Klasse -75 kg. Gegen Daniele De Vito (It) hielt er lange ein 0:0, kassierte aber in der Schlussphase einen Ippon zum 0:3 und musste sich somit in der Gruppenphase verabschieden. Der Triple-EM-Bronzene muss sich an seine neuen und unbekannten Gegner erst herantasten.

Fotos: Martin Kremser (Karate Austria)

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